Morgen, am 3. Juni, ist Tag der Organspende. Nicht nur in der Hauptveranstaltung in Erfurt wird morgen für die Organspende geworben und darüber informiert, sondern auch in vielen Krankenhäusern in Mecklenburg-Vorpommern. Obwohl Mecklenburg-Vorpommern regelmäßig an der Spitze der Bundesländer liegt, was die Bereitschaft zur Organspende betrifft, gibt es auch hier bei vielen Menschen Unsicherheiten bei diesem Thema und viele Fragen, wie etwa: Was bedeutete „Hirntod“? Kann man in jedem Alter Organspender sein? Gibt es Krankheiten, die eine Spende ausschließen? Wo werden potenzielle Spender registriert?
Wolfgang Gagzow: „Wir haben hier in unserem Bundesland ein seit Jahren gut funktionierendes Netzwerk, das sich für die Organspende engagiert. Dazu gehören die 27 Krankenhäuser, die für Organspenden und –transplantationen eingerichtet sind, die Krankenkassen, die Landesärztekammer und die Deutsche Stiftung Organtransplantation. Für die Spender und ihre Angehörigen ebenso wie für die Empfänger und auch die Ärzte und Pflegenden sind Handlungssicherheit und ein transparenter Prozess sehr wichtig. Dazu gehören neben einem umfassenden Leitfaden zahlreiche Unterstützungsangebote, Fachinformationen, Fortbildungen und Begleitung der Angehörigen. Im Jahr 2014 haben zudem bundesweit alle Entnahmekrankenhäuser speziell fortgebildete Transplantationsbeauftragte benannt. Auch auf diesem Sektor waren die Krankenhäuser dem Bundestrend weit voraus.
Im vorigen Jahr wurden 25 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 100 Organe entnommen und transplantiert. Insgesamt erhielten 3000 Menschen in Deutschland durch eine Organspende die Chance auf ein längeres, neues Leben. Demgegenüber warten jedoch noch mehr als 10.000 Menschen in Deutschland auf ein Spenderorgan. Transplantiert werden in den deutschen Transplantationszentren Herz, Lunge, Niere, Leber, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm.
Wolfgang Gagzow: „Ein größeres Geschenk als eine Organspende kann man einem anderen Menschen nicht machen. Man schenkt ihm neue Lebensjahre!“