„Viel mehr Aufmerksamkeit sollte jeder in diesem Zusammenhang dem Thema Bluthochdruck widmen, einer der Hauptursachen des Schlaganfalls“, so der Chef der KGMV. Gesunde Ernährung, viel Bewegung und das schnelle Erkennen der typischen Symptome eines Schlaganfalls auch durch Laien seien ebenfalls außerordentlich wichtig. Die Stichworte: Aufklärung und Prävention! Und die beträfen nicht nur ältere Menschen, denn inzwischen behandeln die Krankenhäuser auch in Mecklenburg-Vorpommern immer mehr jüngere Schlaganfallpatienten.
Das schnelle Erkennen eines möglichen Schlaganfalls, die schnelle Diagnostik und die zügige Behandlung sind wesentliche Voraussetzungen dafür, dass Betroffene überleben und später auch ein möglichst normales Leben ohne oder wenigstens ohne gravierende Behinderungen führen können. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es fünf StrokeUnits mit der Zuweisung Besonderer Aufgaben im Krankenhausplan des Landes zur Behandlung von Schlaganfällen. Die Telemedizin ermöglicht kleineren Krankenhäusern, ebenfalls schnell zu reagieren. So kooperiert z. B. das Krankenhaus in Bad Doberan teleradiologisch mit der Universitätsklinik Rostock, so dass u.a. Schlaganfälle auch hier sehr schnell erkannt und entsprechend behandelt werden können.
Wolfgang Gagzow: „Die Telemedizin – die in unserem Bundesland im Vergleich mit anderen schon gut entwickelt ist – ermöglicht gerade in einem Flächenland auch in Fällen, wo jede Minute zählt, eine sichere Versorgung. Denn je früher ein Patient sehr qualifiziert behandelt wird, ein Blutgerinnsel zum Beispiel aufgelöst werden kann, desto weniger Schaden nimmt sein Gehirn.“ Auch Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern beteiligen sich am Mittwoch an den Aktionen gegen den Schlaganfall. In den Kliniken sehen die Mitarbeiter tagtäglich, was ein Schlaganfall für Betroffene und ihre Angehörigen bedeutet. Sie wissen daher auch, wie wichtig Aufklärung und Prävention sind.
Hintergrund
In Deutschland erleiden nach Angaben der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in jedem Jahr rund 270 000 Menschen einen Schlaganfall. Schlaganfälle sind hier die dritthäufigste Todesursache. Die Hälfte der Patienten, die einen Schlaganfall überleben, muss mit dauerhaften Behinderungen leben. Deshalb ist schnelle Hilfe wichtig: Treten die typischen Symptome wie plötzliche Sehstörungen, Sprach- und Verständnisstörungen, Lähmungserscheinungen, Schwindel, herabhängender Mundwinkel, starker Kopfschmerz oder auch Übelkeit und Erbrechen auf, muss sofort der Rettungsdienst – die 112 – gerufen werden – besser einmal zu viel als zu wenig.
Experten gehen davon aus, dass rund 70 Prozent der Schlaganfälle vermieden werden könnten - durch eine ausgewogene Ernährung, reichlich Bewegung und natürlich dadurch, nicht (mehr) zu rauchen. Risikofaktoren wie etwa Bluthochdruck und Diabetes sollten
regelmäßig kontrolliert werden.
10. Mai 2017 – beispielhafte Aktionen
MediClin Krankenhaus und Reha-Zentrum Plau am See:
10 bis 11 Uhr, Aula des Reha-Zentrums
Medizinische Vorträge zu den Themen Prävention sowie Abbau von Risikofaktoren durch körperliche und geistige Aktivitäten
11 bis 12 Uhr, Infostände
Informationen zur Thematik Prävention, Abbau von Risikofaktoren durch körperliche und geistige Aktivitäten
Fachklinik Waldeck, Schwaan:
16.30 bis 17.30 Uhr, Mehrzweckraum der Klinik
Schulung für Patienten, Angehörig und andere Interessierte zum Thema Schlaganfall